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YAYA - Konzert am 28.11.2020 im Professorenhaus wg. CORONA gecancelled - auf ein Wort zur Lage
Die Prognosen waren ohnehin wenig optimistisch, liebe Freunde von Rock´n´Roll und gehobener bis ungehobelter Kultur:
Zu unsicher die aktuellen Zeiten, zu rigoros das Fortschreiten des Virus zum Winter hin. Hätten wir schon vorher nur max. 30 Personen in den Saal des Professorenhauses einlassen dürfen (inkl. Mischer, Lichtmensch, Hausmeister, Gäste), so sind nun wieder sämtliche Veranstaltung kultureller Art gestrichen - eine Katastrophe insbesondere für all die Freund*innen und Kolleg*innen, die damit ihren Lebensunterhalt verdienen.
Wie also überwintern? in einer Zeit ohne Musik, Theater, Tanz, Kino und Kneipe?
Dass Kunst, Entertainment und Geselligkeit von existentieller Relevanz sind, spürten wir doch schon im Sommer zwischen all den Innenräumen und Maskeraden und digitalen Präsenz-Simulationen. So wenig deren Notwendigkeit zu bezweifeln ist, so deutlich gilt es nun, das Überleben aller unsrer Künstler*innen, Initiativen, Kollektive, kulturellen Gruppen und deren Institute, Verbünde oder Organisationen sicherzustellen - zuallererst materiell durch eine angemessene finanzielle Unterstützung; aber auch medial durch eine flächendeckende Öffentlichkeitsarbeit, die den Scheinwerfer richtet auf die Risse, Verwerfungen und Abbrüche wie auch auf die vielen Versuche, den Kopf über Wasser zu halten. Aber auch das ist nicht genug. Flankierend braucht diese Arbeit - und zwar wo immer wir uns befinden, Menschen treffen, Geld verdienen oder einkaufen! - einen hartnäckigen, eigensinnigen, ideologiekritischen Diskurs über das, was wir ein lebenswertes Leben nennen können und für uns in Anspruch nehmen wollen.
Diesem Diskurs sei eine einfache, aber offenbar ganz und gar nicht selbstverständliche Parole vorangestellt:
Ihr seid systemrelevant! Wir sind systemrelevant!
(01-11-2020)
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YAYA zwischen Abschied und Ankunft, Shut Down und Start Up!
All denen, die´s noch nicht gehört oder gelesen haben, sei´s nun verkündet:
Nach unsrem England-Trip mit drei Konzerten im Juli 2019 und der traditionellen "YAYA rockt den Advent"-Show im Professorenhaus haben sich die beiden Michaels - M. Schweer (Bass) & M. Schöning (Keyboard) - von YAYA verabschiedet. Nach der höchst produktiven Zeit, die uns miteinander verbindet und die sich in drei Alben materialisierte, tat das schon ein wenig weh. "World is turning. I don´t want to see it turn away." (Neil Young)
In die Moll-Töne mischte sich aber alsbald ein kristallklarer Dur-Akkord. So stand schon beim Advents-Konzert, gleich rechts am Pfeiler vor der Bühne, ein Mann, der schaute, hörte zu, machte sich Gedanken... Kein Unbekannter, denn dieser Mann ist seit ca. 30 Jahren als Musiker unterwegs, ganz früher bei "Defroster", dann - noch gut in Erinnerung! - als Bassist von "Hot Stuff". Zugleich zupft er den Kontrabass im Lingener Mandolinenorchester.
Und so stand er da! Aber nicht lange, denn wenig später - tadamm! - wurde aus Uwe Mansel ein YAYA! Und was für einer: Uwe groovt durch unsre Stücke mit Lust und guter Laune, dass es eine Art hat!
Welcome, Uwe! Schön, dass Du dabei bist.
Die Produktivität von YAYA ist seitdem kaum zu bändigen. Für einen ersten Eindruck zähl ich mal die Demo-Titel auf, die derzeit in der Pipeline sind (oh mein Gott!) :
Tell Me - The Moon´s Half Full - Charly Who - Man In Trouble - Harold Shipman Blues (eine Reminiszenz an Todmorden - googelt das mal!) - I Was Born Under A Bad Sign - Year After Year - Blue Funk Gone Wrong (What About Us?) - The Answer Is No But What´s The Question? - Load Of Tension - The Avocado Song - Little Secrets - Mind The Gap.
Allerdings konnten wir die letzten Wochen nur mit arg gebremstem Schaum grooven. Denn Corona öffnet zwar Räume zum Komponieren und zum digitalen Ton- und Gedanken-Austausch, aber das Gruppen-Feeling fehlte (und ist per ZOOM nur eben marginal herzustellen). Nun aber sind wir seit Ende Juni (und anfangs gar mit polizeilicher Erlaubnis!) wieder im Proberaum. Die lange Enthaltsamkeit entlud sich in voluminösen Sound-Kaskaden, die kaum zu bändigen und auf eine erkennbare Struktur zu verdichten waren. "Cum on feel the noize!"
Disziplin, Männer!
Und nun, wo´s wieder losgeht mit tüfteln, proben, (er)finden, wünschen wir uns um so sehnlicher einen Keyboarder, der Lust hat, in den Gesang einzusteigen und unser Line-Up komplett zu machen! Bitte melden, wir sind echt nett (----- ?!) und auf ´ne rockige Art altersweise :)
Keyboarder! Bitte melden!
That´s it.
Haltet Euch munter, haut über die Strenge und beachtet dabei die Hygiene-Regeln: Rock´n´Roll!
Eure YAYAs
Und die Ideen gehen nicht aus. YAYA quartierte sich bereits im Februar 2019 wieder im Tonstudio "Mühle der Freundschaft" in Bad Iburg ein. Das Ergebnis: "Rockbone Rooster", der Longplayer Nr. 3 - mit"YAYA´s Final Hippie Howl", zwölf neuen Songs und ein Abgesang auf Woodstock, August 1969.
Der stilisierte Kampfhahn auf dem Cover deutet es an:
Bei YAYA ist Druck auf dem Kessel. Motto: Don´t pull the boner! We´re teasing out your rockbone (s. Song no. 5)!
Im Februar 2017 begab sich YAYA wieder in die "Mühle der Freundschaft", Bad Iburg. Das Ergebnis: die zweite CD "Broken Hearts & Dirty Dishes" mit neun nagelneuen Tracks. YAYA stellte sie im Verbund mit dem Erstling "Bangers & Butterflies" komplett im Rahmen eines Releasekonzerts im Centralkino in Lingen vor.
Die Lingener Tagespost urteilte:
„Selbstgemachtes vom Feinsten: Die YAYAs sind, obwohl es sie schon lange gibt, ein Geheimtipp, weil nur sehr selten zu hören. Denn sie spielen Musik, die durchweg zu begeistern vermag – von Hippie-Sehnsucht, Folk und Rock bis hin zum wortwitzigen Liebeslied.“ (14.11.2017) Na bitte... :)
Im Februar 2016 begab sich YAYA zum ersten Mal in den Südwesten des Landkreises Osnabrück nach Bad Iburg und ins Tonstudio von Marcus Praed, um das erste Album mit ausschliesslich eigenen Stücken aufzunehmen.
"Bangers & Butterflies" lautet der Titel, gewonnen aus dem Song "Meet Me By The Fire", der von der Freundschaft zweier Jungs in den 60er Jahren handelt. Überhaupt - die 60iger: eine Zeit musikalischer und gesellschaftlicher Umbrüche, mit unglaublichen musikalischen Statements, großartigen Live-Acts und unverschämten Utopien.
Wer´s erleben durfte, hat´s seitdem in den Knochen: "A Taste Of Yasgur´s Farm" erzählt davon.